Neues Blog, neue Chance. Ein neuer Versuch, Posts mit mehr als 140 Zeichen ins Netz zu stellen, mit ein paar neuen Regeln. Zum Beispiel:
- Keine Katzenfotos.
- Puristisches Design. Nicht wieder das ganze Ding mit Widgets, die sowieso nicht funktionieren, vollmüllen.
- Ein Blogtitel, der nicht zu viel verrät und mich nicht gleich festlegt, muss her.
- Nicht übers Dating bloggen, Bettina. Du hast einen festen Freund.
- Keine Katzenfotos. Außer vielleicht in der Titelleiste.
- Keine Einbindung von Social Media.
- Keine Katzenfotos.
- Keine abgestuften Grüntöne. Überhaupt keine Töne.
- Nun fang endlich an.
- Und denk dir einen Titel aus.
- Keine Katzenfotos.
Kann ich überhaupt noch Dinge, die mir wichtig sind und die mehr als 140 Zeichen pro Post brauchen, schreiben bzw. denken? Hm. Ich muss zugeben, ich bin eine Weile ohne ausgekommen, also ohne Blogposts mit mehr als 140 Zeichen. Ein paar Tweets pro Tag genügten mir meistens. Und außerdem habe ich ja nun einen Freund, dem ich viel von dem erzähle, was mich bewegt. Und – man stelle sich das vor – manchmal genügt das und ich muss hinterher gar nicht mehr darüber schreiben!
Neuerdings beschäftigen mich aber Dinge, für die ich definitiv mehr als 140 Zeichen brauche und auch mehr als ein Gespräch beim Abendessen. Dinge wie Leben und Sterben.
Die von Ihnen, die mich bei Twitter lesen, wissen es: Vor ein paar Wochen ist mein Vater gestorben. Mit achtzig Jahren, nach langer Krankheit, nicht unter leichten Umständen, aber in Würde und Liebe. Ihn in seinen letzten Lebensphasen zu begleiten, gemeinsam mit Familie und Freunden, war wie eine lange Reise mit vielen überraschenden Wendungen, Verspätungen, Turbulenzen, einschließlich Stranden auf einsamen Inseln und illegalem Überqueren schlecht gesicherter Grenzen bei Nacht. Ein großes Abenteuer, bei dem ich viel über das Leben an sich und mein Leben im Besonderen erfahren habe.
Hui. Schon mehrere Absätze und noch keine Katzenfotos. Nicht schlecht.
Es gibt einiges, über das ich schreiben möchte und werde. Aber ich muss auch langsam wieder in Gang kommen. Dazu gehört, mich nicht selbst unter Druck zu setzen. Nicht zu sehr. Höchstens im Bezug darauf, einigermaßen regelmäßig hier was zu posten. Es muss aber nicht jedes Mal ein philosophischer Aufsatz werden. Manchmal reicht vielleicht auch ein… nein, kein Katzenfoto… vielleicht reicht auch ein kleines Streiflicht auf irgendwas, das mir begegnet. Könnte doch sein!
So. Und nun muss ich mir einen Titel ausdenken.