Liebe Leserinnen und Leser,
hier kommt schon der dritte Teil meiner diesjährigen, noch immer gänzlich fiktiven Weihnachtsgeschichte. Sie wissen schon, die Katze und die Frau bzw. die Kau und die Fratze. So langsam fange ich an, mir darüber Gedanken zu machen, wie das Ganze nächste Woche enden soll. Gut natürlich, aber was ist in diesen überaus komplexen Zusammenhängen eigentlich gut?
Haben Sie eine Idee, gar einen Vorschlag? Dann her damit.
Zunächst aber wünsche ich viel Spaß beim Lesen!
Herzlichst,
Ihr Stoppi in the Name of Love
F: Hallo, aufwachen! Zeit fürs Frühstück!
K: Ist das nicht eigentlich mein Text?
F: Offenbar hat die Natur noch nicht wieder in Ordnung gebracht, was sie angerichtet hatte.
K: Offenbar nicht.
F: Egal. Ich habe Hunger. Komm jetzt sofort mit in die Küche, setze deine Wunderdaumen ein und füttere mich.
K: Du willst Katzenfutter essen?
F: Nein, ich möchte, dass du mir ein Käsebrot machst.
K: Du bist eine Katze.
F: Quatsch.
K: Okay. Du hast die Gestalt einer Katze. Vermutlich auch ihre Zähne und ihre Eingeweide. Glaub mir, du möchtest kein Käsebrot essen.
F: Natürlich will ich ein Käsebrot essen. Das Zeug aus den Tütchen riecht viel zu eklig.
K: Aber es würde dir sehr viel besser bekommen.
F: Dann iss du es doch.
K: Würde ich gerne. Aber ich mache mir lieber erst einmal ein Käsebrot.
F: Ey!
K: Was?
F: Du bist eine Katze!
K: Eine Katze in der Gestalt einer Frau. Einer vegetarisch lebenden Frau, die Tütchen eklig findet. Ein Käsebrot ist doch okay, solange kein Gemüse involviert ist.
F: Darf ich erstmal aufs Klo?
K: Natürlich. Äh… Wohin gehst du?
F: Ins Badezimmer.
K: Tja… äh… wie soll ich es dir schonend beibringen? Dein Klo steht in der Küche und es hat keinen Wasseranschluss.
F: Ich soll das Katzenklo benutzen? Kommt nicht in Frage. Mach mir bitte den Klodeckel auf.
K: Mach ihn dir doch selber auf.
F: Kann ich nicht.
K: Tja. Das ist jetzt doof, oder?
F: Geht so.
K: Was machst du da?
F: Ich kacke auf die Badematte.
K: Bist du irre?
F: Nein, ich bin eine beleidigte Katze.
K: Orrrrr.
F: Orrrr. Bekomme ich jetzt mein Käsebrot?
K: Gerne. Käffchen dazu?
F: Gerne. Mit viel Milch. Sehr viel Milch. Eigentlich ohne Kaffee.
K: Soll ich dir das Käsebrot kleinschneiden?
F: Quatsch, ich bin doch kein Kleinkind. Ich kann ja wohl ein Käsebrot es… oh, das ist rutschiger, als es aussieht. Kannst du es bitte kleinschneiden?
K: Gerne. Guten Appetit. Ich nehme an, du möchtest auf dem Sofa essen?
F: Natürlich. Du doch auch?
K: Natürlich. Guten Appetit.
F: Omnomnom. Lecker. Eigentlich eine Frechheit, uns Katzen mit diesen elendigen Tütchen abspeisen zu wollen. Oder mit Trockenfutter…
K: Trockenfutter…
F: Isst du das noch?
K: Schling nicht so. Dir wird bloß übel.
F: Unsinn. Was bezahlt ist, bleibt drinn… oh. Mir wird übel. Ich muss ÖRG ÖRG ÖRG HUAARGH.
K: Und wer hat das vorher gewusst?
F: Keine Ahnung. Isst du das noch?
K: Untersteh dich. Sonst stecke ich dich in den Transportkorb und bringe dich zur Tierärztin wegen deiner Magenprobleme.
F: Wag es ja nicht! Dann kacke ich dir ins Bett. Musst du eigentlich nicht zur Arbeit?
K: Oh ja, toll. Endlich darf ich mal in dieses ominöse Büro. Was machst du da eigentlich immer den ganzen Tag? Wem soll ich zuerst auf den Schreibtisch kotzen?
F: Vielleicht sollten wir uns doch besser krankmelden?
K: Unsinn. Das wird lustig. Ich wollte doch schon immer mal raus. Und dann auch noch ins Büro. Klasse. Wenn ich eine Frage habe, rufe ich dich an.
F: Du kannst telefonieren?
K: Ich glaube, die Frage ist eher, ob du telefonieren kannst mit deinen ein- und ausfahrbaren Krallen.
F: Oh.
K: Eben.
F: Stell mir bitte die Spracherkennung und das Headset an, bevor du gehst.
K: Na gut. Aber guck nicht so viele schlechte Filme, während ich weg bin. Das regt dich nur wieder auf. Und lies keine Nachrichten, solange ich nicht dabei bin.
F: Vielleicht schlafe ich einfach und hoffe, dass der Alptraum vorüber ist, wenn ich das nächste Mal aufwache.
K: Ich glaube, der Alptraum fängt gerade erst an. Also, für dich.
Erlebnisse als Katze zuhause (wie kommt Frau als Katze zuhause zurecht?), parallel dazu Erlebnisse als Frau auf dem Weg zum Büro (woher weiß die Katze, wie sie zum Büro findet?), die gegenseitige Erkenntnis am Abend, wie gut man es vorher doch hatte..
Und (an Heiligabend?) dann Rückverwandlung und sehr viel gegenseitiges Verständnis.
Bitte gerne
Alternativ wäre auch ein verbleiben in diesem Zustand..