Kein vollwertiger Ersatz für einen Blogpost. Aber immerhin. Und außerdem habe ich keinen Instagram-Account.
Was soll ich sagen? An den ersten drei Tagen dieser Woche, meinen allerletzten Urlaubstagen für sehr lange Zeit, war der Sommer wieder da und ich fühlte mich kurzfristig unter Druck, nun schnell noch alles nachzuholen, was ich in den sechs Wochen vorher nicht geschafft hatte. Ich überlegte sogar, noch spontan und wenigstens für einen Tag an die Ostsee zu fahren – aber dann dachte ich an die vielen, vielen Menschen, die sicher auch auf diese tolle Idee kommen würden. Stattdessen verbrachte ich dann einen halben Tag am Elbufer. Im Grunde reichen mir nämlich zweihundert Meter bei Sonne durch den Sand völlig, um mich daran zu erinnern, dass ich eigentlich kein Strandtyp bin. Und dann immer die Suche nach den wenigen guten Schattenplätzen, an denen man trotzdem das Gefühl hat, am Meer zu sein. Oder wenigstens am Wasser.
Eigentlich bin ich ja mehr der Seentyp. Aber am Schaalsee, der für mich der schönste See überhaupt und einer der Ruheorte schlechthin ist, war ich in diesem Jahr noch nicht. Die Ostseite des Sees, die ich so besonders mag, kann man nämlich nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Und mein Freund fährt zurzeit wegen seines Jobs so furchtbar viel mit dem Auto, dass er privat einfach überhaupt keine Lust mehr auf Ausflüge hat. Seufz.
Also, die drei letzten Urlaubstage waren sehr schön. Ich war an der frischen Luft, habe gut gegessen, zwei Krimis gelesen und noch ein bisschen Ordnung in meiner Wohnung gemacht. Und natürlich leise in mein Kissen geheult (auch tagsüber, sobald ein Kissen in Sicht war), weil die Vorstellung, mich am Donnerstag wieder korrekt anzukleiden und mein Büro aufzusuchen, mich einfach vollständig überforderte.
Aber der Donnerstagmorgen kam und ich hatte sogar daran gedacht, meinen Wecker zu stellen. Was nicht nötig gewesen wäre, denn ich konnte in der Nacht sowieso nicht schlafen. Ob vor Aufregung oder vor Vorfreude, konnte nicht abschließend geklärt werden.
Im Büro war es genau wie erwartet: Furchtbar viele sonnengebräunte und erholt wirkende Menschen, die jedem fröhlich eine schöne neue Spielzeit wünschen. Nie fühle ich mich so sehr zu Twitter gehörig wie in solchen Momenten. Am ersten Arbeitstag sehe ich grundsätzlich nicht erholt aus, sondern wie ein Zombie (aber mit silbergrauen Haaren). Auch habe ich auf die Frage, wo ich im Urlaub gewesen sei, nie viel zu erzählen außer: Im Bett, auf dem Sofa und zweimal, weil das Wetter so schön war, auf dem Balkon.
Als die gutgelaunte Kollegenmeute sich dann ein bisschen verstreut hatte und ich mein Büro nach und nach wieder in Betrieb nahm, fühlte ich mich auch sehr bald wieder unter Druck. Zwar hatte ich gar nicht soooo viele ungelesene E-Mails (weil ich diese zwischendurch einige Male auch von zu Hause aus angeschaut hatte) und ich lege mir auch vor den Ferien immer eine To-Do- und Erinnerungsliste mit allen wichtigen Dingen an. Es hatte sich aber trotzdem eine Menge Zeug angesammelt, vor allem ein riesiger Berg Papierpost, der größtenteils aus Verträgen bestand, die natürlich mit Sorgfalt behandelt werden müssen.
Kurz und gut: Ich rödelte zwei Tage lang wie blöd und die Aussicht, das ab sofort wieder fünf Tage pro Woche tun zu dürfen, stimmt mich nicht gerade fröhlich. Vielleicht gewöhne ich mich wieder ein bisschen dran. Mal sehen. Falls nicht, muss ich eben doch die Tage bis zum nächsten Urlaub im Kalender abstreichen und runterzählen.
Was war noch? Haha. Zwei wirklich gute Nachrichten!
Erstens: Mein Freund kann seine beruflichen Aktivitäten endlich von Bremen nach Hamburg verlegen. Das heißt, er muss nicht mehr drei Tage pro Woche morgens um halb fünf aufstehen (und entsprechend abends um sieben ins Bett) und er gibt nicht mehr ein Drittel seines Gehalts für Sprit aus. Juhu!
Zweitens: Auf der Website des Tierheims las ich, dass der Problemwuschelhund nach eine Jahr und acht Monaten im Tierheim nun endlich glücklich vermittelt worden ist! Darüber freue ich mich – wie sicher alle Tierheimmitarbeiter und alle ehrenamtlichen Gassigänger – sehr sehr sehr. Ganz bestimmt werden Peluso und seine neuen Menschen von ganz vielen guten Wünschen durch ihr gemeinsames Leben begleitet, das hoffentlich gesund und superglücklich verläuft.
Von Katze 3 und Katze 4 (Kater 1) lässt sich auch viel Gutes berichten. Katze 3 ist ja sowieso eine supercharmante kleine Miezekatze, aber gestern hat sie mich noch mehr verliebt in sich gemacht, als sie mir laut miauend ihre vorher eiskalt zur Strecke gebrachte Spielzeugmaus schenkte. Und Kater 1 lässt sich mittlerweile mit Leckerlis unter dem Bett hervorlocken und sitzt manchmal schon ganz entspannt mitten im Salon und schnurrt vor sich hin. Anfassen lässt er sich noch nicht, aber das wird, das ist ganz klar.
Tja. Das war die Halb-Urlaub-Halb-Arbeit-Woche. Heute ist Sonntag und hoffentlich gibt es bald Frühstück. Die Sonne scheint, also sollte ich wohl die Bettwäsche waschen. Das Problem ist nur, dass ich dafür aufstehen müsste. Sie kennen das.