Nachdem sich meine Karriere in den letzten vierzehneinhalb Monaten, also seit der Kündigung meines Jobs, ja stetig aber auch eher behäbig in die richtige Richtung entwickelte, gab es jetzt plötzlich einen kleinen Schubs und SCHWUPP bin ich da, wo ich die ganze Zeit hinwollte: Im Hamburger Hospiz und zwar in einem richtigen festen Job, in Vollzeit, mit einem anständigen Gehalt und allem Drum und Dran.
Meine Tätigkeitsfelder sind im Wesentlichen Öffentlichkeits- und Trauerarbeit, dazu kommt noch ein bisschen Bildungsarbeit. Für beide Standorte, das bereits bestehende Hamburger Hospiz im Helenenstift und das entstehende Hamburger Hospiz am Deich.
Ich arbeite ja schon länger für beide Standorte, meine Trauergruppen finden im Helenenstift statt und die Website, die ich gebastelt habe, ist für das neue Hospiz am Deich. Bisher aber selbständig und auf Honorarbasis, was zum gegenseitigen Kennenlernen gedacht war und als Überbrückung, weil meine Stelle im Zusammenhang mit dem neuen Haus ja zunächst einmal geschaffen (und die Finanzierung auch vor der Eröffnung in der zweiten Hälfte des Jahres gesichert) werden musste.
Als ich vor zwei Wochen mal wieder fragte bzw. darauf hinwies, dass so ein fester Vertrag ja allen Beteiligten so viel mehr Sicherheit bieten würde, hieß es noch: Ja, gerne, aber das dauert noch. Aber dann ging es plötzlich doch sehr schnell. Eine aktualisierte und auf mich zugeschnittene Stellenbeschreibung gab es bereits, alle waren sich einig und so flog mir dann auf einmal und SCHWUPPDIWUPP ein erster Vertragsentwurf auf den Tisch. Kurz darauf ein zweiter und dann waren wir uns eigentlich auch schon einig.
Am Freitag nun kam der unterschriftsreife Vertrag per Post, die Unterschrift der Vorstandsvorsitzenden war schon drauf und so hatte ich, während ich das Exemplar mit meiner Unterschrift in den Briefkasten schob, schon einen gültigen Vertrag zu Hause liegen. Eine zweite von mir unterschriebene Ausführung trug ich kurz darauf persönlich ins Hospiz und durfte mir dann auf dem Monitor der Hospizleitung die als Diensttelefon in Frage kommenden neuesten Smartphone-Modelle anschauen. Ich habe mir ein minzgrünes Gerät ausgesucht und freue mich sehr darauf, damit dann ganz stylish die Social-Media-Accounts zu bespielen – einen Teil davon habe ich letzte Woche im Zusammenhang mit dem Launch der Website erst angelegt.
Wenn das neue Hospiz am Deich dann erst einmal in Betrieb ist, voraussichtlich im Spätsommer, dann werde ich drei Tage in der Woche dort sein und zwei Tage im Helenenstift in Altona. So ist zumindest der vorläufige Plan in Sachen Öffentlichkeitsarbeit; wir werden sehen, wie die Anforderungen der Realität ihn möglicherweise verändern.
Meine Trauerarbeit wird überwiegend am Deich stattfinden. Zwei Trauergruppen nach dem Altonaer Modell (also moderierte Selbsthilfegruppen) sind jährlich geplant. Dazu noch viele andere schöne Sachen und vor allem – halten Sie sich fest – eine Tiertrauersprechstunde! Jawohl!
Tiertrauer im Hospiz. Ist das nicht großartig? Ich freue mich darüber so sehr, dass ich ständig irgendwelche Katzen küssen muss. Für den Anfang sind im Wechsel telefonische Tiertrauersprechstunden und Online-Gruppenchats geplant, jede Woche 90 Minuten. Ist das nicht aufregend?
Weil Tiertrauer im Hospizkontext nicht völlig unumstritten ist, haben wir eine Weile darüber nachgedacht, wie sich dieses neuartige Angebot, das uns wirklich wichtig ist, finanzieren soll. Wir waren uns schnell darüber einig, dass es sehr wünschenswert ist, die Tiertrauersprechstunde und den Chat kostenfrei bzw. spendenfinanziert zu ermöglichen. Gleichzeitig war aber auch klar, dass dafür kein Geld aus dem allgemeinen (Trauer-)-Spendentopf verwendet werden kann und soll. Schließlich soll kein*e potenzielle*r Spender*in des Hamburger Hospiz e. V. befürchten müssen, dass ihre*seine Spende ohne Rückfrage oder Widerspruchsmöglichkeit für Tiertrauer-Angebote verwendet wird.
Aus diesem Grunde haben wir uns überlegt, dass es vielleicht eine gute Idee ist, schon im Vorwege Spender*innen und Pat*innen zu suchen, die ganz gezielt bei der Ermöglichung dieses speziellen Angebotes mitwirken möchten. Die also ihre Spende explizit für das Tiertrauer-Angebot tätigen und damit dieses Angebot für eine gewissen Zeit sicherstellen.
Finden Sie das nicht auch eine schöne Idee?
(Falls Sie gerade etwas Geld übrig haben oder nicht wissen, was Sie sich demnächst zum Geburtstag wünschen sollen, denken Sie doch mal darüber nach, ob Sie uns bei dieser Sache unterstützen können und wollen. Bestimmt komme ich auf dieses Thema und die verschiedenen Möglichkeiten zu spenden bald noch einmal zu sprechen.)
Nun aber wieder zurück zu meinem eigentlichen Thema: Am Dienstag, 15. Februar 2022, geht es los mit meinem neuen Job. Ich bin 57 und habe mich getraut, beruflich noch einmal etwas Neues anzufangen. Bisher hat es sich alles bestens entwickelt – halten Sie mir gerne die Daumen, dass es so weitergeht.
Toll, toll, toll! Ich freue mich sehr für Dich, habe nun die letzten Jahre diese Entwicklung bei dir erleben dürfen, Dich auf für den Mut zur Kündigung bewundert – wie wunderschön, dass dein Weg dich nun zu so einem positiven Neuanfang führt!
Sehr viel Glück im neuen besonderen Job, Spaß, Erfolg und viele gute Momente.
Von mir auch ganz herzlichen Glückwunsch.
Liebe Grüße
Gitte
Herzlichen Glückwunsch. Freut mich, dass es für dich geklappt hat. Viel Erfolg wünsche ich dir.
Ganz herzliche Glückwünsche zu allem und für alles!
Und wie wunderbar ist die Möglichkeit der Tiertrauersprechstunde?!
Es scheinen sich alle beruflichen Wünsche zu erfüllen, Dank Deines Mutes und Deiner Tatkraft. Viele liebe Grüße, Martina