Leos Kater ist da.

Leos Kater ist endlich da. Gestern haben der große freundliche Mann und ich ihn aus der Pflegestelle in Wilhelmshaven abgeholt und in sein neues Zuhause nach Hamburg gebracht.

Autofahren, so viel kann ich schon sagen, ist nicht sein liebstes Hobby – hat vielleicht mit dem Transport aus Rumänien im letzten Jahr zu tun, der ja lang dauerte und sicher anstrengend und nervig für alle beteiligten Tiere war.

In der Pflegestelle, in der Leos Kater seit dem letzten Oktober gewohnt hatte, hinterließ er einen fröhlichen roten Kater und eine überwiegend erleichterte Pflegemami. Die hatte ihn zwar sehr gern gehabt, fand ihn aber auch etwas nervensägig und ein ganz klein wenig zu aufmerksamkeitsbedürftig – Aufmerksamkeit, die aber ihr eigener, chronisch kranker Kater mittlerweile dringender benötigte. So war die Option, aus der Pflegestelle ein Für-Immer-Zuhause werden zu lassen, für sie entfallen und sie freut sich nun sehr darüber, dass Leo und ich uns ab sofort um Leos Kater kümmern werden.

Natürlich hatte ich mein Schlafzimmer so vorbereitet, dass der Kater, falls er nach der anstrengenden Fahrt und der Bekanntschaft mit einer neuen Katze, die noch dazu denkt, er sei IHR KATER, erst einmal seine Ruhe benötigen sollte, dort zunächst in Ruhe ankommen konnte, mit Trinknapf und Katzenklo, Spielzeug und frisch gewaschenen Katzenbettchen.

Beim ersten Aussteigen aus dem Körbchen kam es bereits zu einem ersten Kontakt zwischen den beiden Katzen. Sie beschnupperten sich kurz, bevor ich Leo dann aus dem Schlafzimmer bat und die Tür schloss.

Dann saßen Leo und ich (der große freundliche Mann konnte leider nicht lange bleiben, weil in Bremen ja der große freundliche hungrige Hund auf ihn wartete) im Wohnzimmer auf dem Sofa und hörten Leos Kater hinter der Schlafzimmertür beim Motzen zu: „Was soll das denn hier? Lasst mich sofort raus? Habt ihr da etwa Essen? Macht jetzt auf der Stelle die Tür auf!“

Es dauerte nicht lange, bis ich zu der Einsicht kam, dass auf diese Weise niemand von uns zur Ruhe kommen würde, am wenigstens Leos Kater. Also öffnete ich die Tür, der Kater verließ das Schlafzimmer und begann, die restliche Wohnung zu erkunden. Leo saß mit großen Augen im Wohnzimmer und fauchte mehrmals kurz, wenn er ihr zu nahe kam. Er fauchte nicht zurück, respektierte aber freundlicherweise ihren Wunsch nach Abstand und drängte sich ihr nicht auf.

Etwa eine halbe Stunde später saß ich auf dem Sofa und verteilte Leckerlis, Leo auf dem Hocker und Leos Kater auf dem Boden vor meinen Füßen. Ohne Fauchen.

Essen wollte Leos Kater auch bald. Völlig entspannt inhalierte er eine Nassfutter in einer Geschwindigkeit, die ich bei einer Katze noch nie gesehen habe und eigentlich nur von unserem großen freundlichen Hund kenne. Ups. Leo hatte noch nicht einmal entschieden, auf welcher Seite des Tellers sie zuerst ein Häppchen nehmen wollte, da kam ihr Kater schon, seinen eigenen Teller blitzblank sauber hinterlassend, angeschossen und wollte mal gucken. Was Leo nicht gut fand.

(Heute Morgen habe ich die beiden getrennt gefüttert, das muss wohl – zumindest erst einmal, vielleicht auch dauerhaft – so sein. Sonst bekommt die höhere Tochter Leo von den Mahlzeiten nichts ab.)

Die Nacht war völlig ruhig und entspannt. Leo schlief, wie meistens seit Lottis Tod, bei mir im Bett, ihr Kater im Wohnzimmer. In den frühen Morgenstunden saß er einige Male in der offenen Schlafzimmertür und trillerte uns an, ob wir denn schon wach seien? Antwort: Nein. Trillernde Frage: Und Frühstück? Antwort: Später.

Nun sitze ich mit Kaffee auf dem Sofa. Leo auf dem Hocker vor mir und Leos Kater am Fenster. Draußen ist heute Morgen zwar nicht viel los, aber die Aussicht scheint ihm zu gefallen.

Tatzgreiflichkeiten hat es noch nicht gegeben, nicht einmal eine erhobene Pfote. Ich glaube, das wird. Hurra. Leo hat einen Kater.

 

Habe ich noch was vergessen? Ach ja, er heißt Fritz. FritzeKatz. Fritzchen. Fritzi. Irgendwie so.

 

8 Kommentare

  1. Awwww!
    Das lässt auf eine tolle Beziehung hoffen!
    Respekt ist von Fritzens Seite schon mal da, aber auch Beharrlichkeit.
    Ich bin so gespannt, wie das Abenteuer weitergeht

  2. Herzlich Willkommen Fritz bzw. Leos Kater.
    Ich wünsche euch dreien, dass es weiterhin so gut läuft mit dem gegenseitigen Kennenlernen.
    Er scheint ein Fressräupchen zu sein. Da muss Leo wohl auf ihr Futter aufpassen oder selbst zum Fressräupchen werden.

    Alles Gute euch.

  3. Hallo Fritz!
    Du bist Zuhause und es sieht aus, als wüsstest Du das schon und fühlst Dich wohl.
    Liebe Bettina, viel Freude beim Kennenlernen von Euch Dreien. Und wie schön für Leo, dass sie tagsüber zukünftig wieder Gesellschaft hat. Noch dazu so „handsome“, also aus meiner Sicht jedenfalls! Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag, Martina

  4. Das liest sich bisher richtig gut.
    Und Fritz ist ein toller Name, so hieß unser Oppa. Ich hätte ja gerne einen Hannes gehabt. Aber für den spanischen Teufel musste es schon was Landestypisches sein.
    Pepe wird die Annäherung mit Spannung verfolgen. Wir drücken Daumen und Pfoten!

  5. Hurra! Ich liiiiebe Happy-End‘s!
    Jetzt wünsch‘ ich der vorerst in Rumänien bleiben müssenden Pisica (oder so^^) auch noch eines!
    Und Leo‘s Fritze sieht voooollll süüüüssss aus!

  6. Herzlich willkommen, Fritz

    (Mein schwarzer Kater Fritz war mein allererster Kater und war einfach der allerbeste! Ich wünsche Leo und ihm viele vergnügliche Stunden und freue mich so sehr für euch 🙂

    Ganz liebe Grüße
    Saba

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