Worüber würden Sie denn bloggen, wenn Sie eigentlich gar keine Zeit und keine Energie finden, auch nur einen Geistesblitz zu haben? Geschweige denn diesen zu formulieren und zu entwickeln?
Die Woche war anstrengend, allerdings, danke der Nachfrage. Am Montagabend die Trauergruppe, der siebte von neun Abenden und der letzte „schwierige“ mit dem Thema „Belastende Gefühle“. Der lief durchaus zufriedenstellend, auch wenn ich mal wieder Schwierigkeiten mit dem Zeitmanagement hatte. Aber ich war hundskaputt hinterher.
Am nächsten Morgen dann ein Treffen der Projektgruppe für das neue Hospiz. Dankenswerterweise von 9.30 Uhr auf 12.30 Uhr verschoben, sonst hätte ich mir nach der Trauergruppe am Vorabend vielleicht doch einfach ein Sofa in irgendeiner Ecke gesucht und dort geschlafen, um am nächsten Morgen nicht zu spät zu kommen. 12.30 Uhr habe ich ohne Probleme geschafft, aber früh fand ich es immer noch. Mit anderen Worten: Vorher habe ich zu Hause nix mehr geschafft. Bei diesem Treffen ergaben sich ungefähr eine Million Dinge, die ich so schnell wie möglich für die Website erledigen oder anpassen muss.
Aber: Am Mittwoch ging es mir nicht sehr gut und ich habe mich geschont, um für die Weiterbildung am Donnerstag und Freitag fit zu sein. Das heißt, ich habe am Mittwoch nur einige wenige Stunden für die Website gearbeitet. Zeit, über den Blogpost der Woche nachzudenken, hatte ich dabei nicht. Egal, Hauptsache früh ins Bett, um am Donnerstag zu einer eigentlich völlig inakzeptablen Zeit wieder aufzustehen.
Denn vor die Weiterbildung hatte die Leitung des Hauses einen verpflichtenden Schnelltest gesetzt. Ja, auch für die Geboosterten unter uns. Nein, nicht gemütlich zu Hause oder am Ort der Fortbildung vor Beginn, sondern in einem offiziellen Testcenter. Ja, an beiden Tagen.
Einmal und nie wieder, das sage ich Ihnen. Absichtlich hatte ich meine Termine bei einem sehr kleinen Testcenter in Altona gebucht, das eigentlich nur aus einem Kabuff und einem Vorzelt besteht. Die Schlange war auch nicht allzu lang, so dass ich nicht lange warten musste. Der mittelenthusiastische Mitarbeiter schob das Teststäbchen nicht sehr weit rein, rührte aber sehr energisch in meinen Nasenlöchern herum, Note: 2 minus, würde ich sagen. Bin, vor allem im Seniorenheim, schon schlechter getestet worden.
Apropos Seniorenheim, meine Mutter ist auch wieder positiv. Mit ihr wohl so ziemlich der gesamte Wohnbereich und ein nicht unerheblicher Teil des Personals. Bisher unsymptomatische und milde Verläufe, soweit ich höre. Meiner Mutter geht es gut. Aber aber aber.
Na ja, in der Fortbildung hatte ich dann an beiden Tagen mehr oder weniger ununterbrochen meine FFP2-Maske auf, Essen ging halt nur am offenen Fenster, Trinken nach Möglichkeit auch oder ganz schnell am Platz, ohne dabei zu atmen. Anstrengend, sage ich Ihnen, anstrengend.
Und wie habe ich mich gefreut, als ich dann kurz nach dem Heimkommen am Abend eine Benachrichtigung der Corona-Warn-App erhielt. Endlich habe auch ich mal eine rote Kachel. Die auf eine Begegnung mit erhöhtem Risiko am selben Tag hinweist. An einem Tag, in dem ich nur zur Weiterbildung und im Testcenter war. Und im Bus, aber da war ich morgens quasi alleine. Die Menschen rund um die Weiterbildung schließe ich aus: Da war niemand, bei dem noch die Ergebnisse eines PCR-Testes ausstanden und anders hätte die Warnmeldung eine knappe Stunde nach dem Ende der Veranstaltung wohl kaum entstehen können.
Es bleibt also das Testcenter. Ja, kurz nachdem ich dran war, haben sie dort die Vorhänge zugezogen und erstmal den ganzen Laden geputzt. Es muss also jemand positiv getestet worden sein, dem ich begegnet sein könnte. Allerdings bin ich der Meinung, dass niemand länger als höchstens eine Minute in meiner Nähe war. Und natürlich hatte ich auch außer in den 20 Sekunden des Tests an sich meine Maske auf und beim Testen habe ich nicht geatmet. Es ist also extrem unwahrscheinlich, dass ich mich angesteckt haben könnte.
Extrem unwahrscheinlich, aber nicht hundertprozentig ausgeschlossen, schon klar. Offiziell muss ich als geboosterte Person ohne Symptome ja gar nichts, aber natürlich bleibe ich am jetzt bis mindestens Montag oder Dienstag alleine zu Hause und teste mich täglich. Zum Glück habe ich in der kommenden Woche keine festen Termine, sondern nur viel Arbeit, die ich von zu Hause aus erledigen kann.
Es kotzt mich trotzdem an. Sehr.
Ja, ich weiß, ich hätte das Bluetooth am Smartphone ausstellen können oder sogar sollen, während ich mich in der Nähe des Testcenters aufhalte. Habe ich aber nicht. Einerseits, weil ich nicht rechtzeitig daran gedacht habe, und andererseits, weil ich das eigentlich auch einen Scheiß-Vorschlag finde. Schließlich kann man sich dort auch anstecken, auch bei größtmöglicher Vorsicht.
Also kann ich aus dem Erlebten nur schlussfolgern, so finde ich zumindest, dass ich mich nicht mehr in diesen Testcentern testen lasse, nur um irgendwelchen Veranstaltern das Gefühl zu geben, sie hätten alles für unsere Sicherheit getan. Wenn sie mir nicht genug vertrauen, um mich meinen Test eigenverantwortlich und in Ruhe zu Hause durchführen zu lassen, dann haben sie ein Problem und nicht ich. Und wenn ich mich darüber streiten muss, werde ich mich darüber streiten.
So. Eine Idee, worüber ich diese Woche bloggen soll, habe ich immer noch nicht. Tut mir leid. Nächste Woche sollte mir aber wieder was einfallen.