Keine Zeit für Weihnachtsplanung.

Im Fernsehen wird gekocht. Entenkeule mit Kloß, Bratapfel und Rotkohl, angeblich ein idiotensicheres Rezept fürs Fest. Die perfekte Weihnachtsente soll es sein, aber wie sich das Ganze aus Entensicht darstellt, konnte nicht mehr geklärt werden. Die Entenkeule wird im heißen Fett gegart und anschließend im Ofen knusprig gebacken. Ganz schön fettig finde ich, aber das wird durch eine doppelte Portion Marzipan im Apfel und ordentlich Schmalz im Rotkohl ausgeglichen. Der Kartoffelkloß ist dagegen quasi ein Diätartikel.

Ich schaue die Fernsehsendung an wie einen Unfall, angewidert, aber unfähig, den Blick abzuwenden. Sie kennen das wahrscheinlich, wenn auch eventuell aus anderen Zusammenhängen.

Bei uns gibt es zu Weihnachten keine Ente und auch sonst kein Geflügel. Und auch kein anderes Fleisch. Außer für Hund und Katzen, wenn auch in verarbeiteter Form. Die kennen sich übrigens noch immer nicht und werden sich auch vor Weihnachten nicht mehr kennenlernen.

Lotti muss noch bis einschließlich Dienstag einmal täglich ihr Schmerzmittel und zweimal täglich ihr Antibiotikum nehmen. Letzteres in regelmäßigen Abständen von 12 Stunden, wenn irgendwie möglich. Das ist eine ziemliche Herausforderung, was die Logistik angeht. Aber es klappt irgendwie und Lotti ist ganz tapfer. Das Schmerzmittel ist flüssig und wird ihr mit einer kleinen Spritze direkt in den Mund gespritzt. Das Antibiotikum kommt in Tablettenform, eineinhalb Stück muss sie jeweils morgens und abends bekommen. Die Tabletten lassen sich zu Pulver mörsern und unter Leberwurstpaste mischen. Diese frisst Lotti nicht direkt freiwillig, aber ohne viel Gegenwehr. Danach hat sie allerdings erstmal keine große Lust mehr auf mich, wofür ich volles Verständnis habe.

Wir freuen uns beide auf den Dienstagabend, wenn wir die letzte Ladung Medis in der Katze haben. Dann können wir uns beide wieder ein bisschen entspannen. Und außerdem beginnt am Dienstagabend mein Weihnachtsurlaub. Endlich.

Leo würde die Leberwurstpaste auch mit Tablette drin fressen, darf aber nicht. Aber sie darf meistens das Portionstütchen auslecken, denn nach der Tablette mag Lotti nichts mehr, schon gar nicht von mir. Aber Leo, und wie. Schlabberschleckerschlabber. Alle.

Im Gegensatz zu Lotti hat Leo auch nicht abgenommen in den letzten Tagen und Wochen. Lotti schon, denn die Medis schlagen ihr ganz schön auf den Appetit. Ein kleiner Gewichtsverlust schadet ihr nicht, sie hat ja genug Schutzspeckschicht für schlechte Zeiten. Trotzdem darf ich mir am Montag bei der Tierärztin unseres Vertrauens ein weiteres Medikament abholen, das den Appetit wieder anregen sollen. Das wird zum Glück nicht oral verabreicht, sondern ins Ohr geschmiert, wo es transdermal wirkt. Uiuiui.

Zurück zum menschlichen Essen an Weihnachten. Also kein Fleisch, ansonsten keine Ahnung. Hauptsache, endlich Ruhe im Karton und der Katze geht es besser. Der Rest findet sich. Ganz bestimmt.

 

3 Kommentare

  1. Ich wünsche Euch sehr, dass die Medikamente bei Frl. Lotte angeschlagen haben und das Hinken verschwunden ist (so undefinierte Probleme sind auch so eine Sache). Sorgenfreie Feiertage wären doch schöner…
    Und, sorry, ich muss gerade lachen, doch ich bin echt froh, dass mir nix Feuchtes in’s Ohr geschmiert werden muss… brrrrr.
    Gute Besserung jedenfalls! Und einen hurtig nahenden Urlaubsanfang, liebe Grüße, Martina

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