Mittagsschläfchen. So erfrischend. Für alle anderen, aber nicht für mich, so scheint es mir. Während meine Mitmenschen (z. B. der große freundliche Mann, der kleine freundliche Hund und Herr Fritoslav Frittovalisnadze) nach einem gemütlichen Stündchen im Bett erfrischt und erholt aufspringen und sich neuen Aufgaben zuwenden, wälze ich mich, sofern ich doch unklugerweise dem Drang zum Flachliegen nachgegeben haben sollte, komplett erschlagen und energielos unter der zugegebenermaßen gemütlichen Bettdecke hervor und bräuchte eigentlich lebenserhaltende Maßnahmen und mindestens eine zuckerfreie Fritz Kola, um den Zombiezustand noch einmal für wenige Stunden hinter mir zu lassen.

Kaffee hilft mir am Nachmittag nicht mehr, er macht mir nur Herzklopfen. Das Koffein in der Kola aber bringt wenigstens ein bisschen Schwung zurück. Keine Ahnung, warum das so ist.
Leider habe ich im Allgemeinen kein Kölchen, wie ich es oft zärtlich nenne, und nach dem Mittagsschlaf fehlt mir auch die Energie, zum Kiosk an der Ecke (Entfernung: 23 Meter) zu robben und eins zu kaufen.

Schon als Kind tat ich mich mit dem Mittagsschläfchen schwer. Als erklärte Langschläferin, die ich wahrscheinlich schon vor meiner Geburt, spätestens aber danach war, brauchte ich mittags einfach nicht schon wieder eine Schlafpause – zum Leidwesen meiner Mutter, die wiederum eine solche dringend nötig hatte. Um aber wirklich beide Augen länger als ca. 3 Sekunden schließen zu können, musste sie mich im Prinzip ans Bett fesseln und knebeln. Auf andere Weise ließ sich nicht sicherstellen, dass ich nicht irgendeinen Unsinn mache wie z. B. beim Kochen eines Maggisüppchens die Küche verwüsten oder meinem kleinen Bruder den Kopf mit Penatencreme einreiben.
Ja, ich war ein kreatives Kind, aber eben auch ein schlafgestörtes. Abends einschlafen, zu einer Zeit, die meine Eltern und die von ihnen aufgesuchten Ratgebenden und Fachpersonen als angemessen empfanden, fiel mir schwer. Das Zwangs-Mittagsschläfchen half dabei auch nicht. Da ich ewig zum Runterkommen und Einschlafen brauchte und brauche, war und ist das Ergebnis eigentlich immer, dass ich genau eine Minute vor dem geplanten Weckruf einschlafe und mich dann für den Rest des Tages entsprechend völlig zerschlagen fühle.

Katze müsste man sein. Einfach umfallen, wo man geht und steht, und ein Powernäppchen von beliebiger Länge halten. Ohne schlimme Folgen. Das wäre schön. Stattdessen muss ich mich wieder in die Senkrechte wuchten und einen Blogpost schreiben. Währenddessen links und rechts von mir die kleinen Tiere zum nächsten Schläfchen ansetzen und der große freundliche Mann zwar noch auf sein Smartphonedisplay guckt, dabei aber auch schon wieder müde aussieht. Draußen regnet es. Wer den Nachmittag verpennt, verpasst nicht viel, so scheint es. Vielleicht erkläre ich den Blogpost einfach für vollständig und lege mich zu den anderen. Natürlich zum Lesen, nicht zum Schlafffffffffffff…….

The authors humorous and relatable account of their constant fatigue and struggles with sleep makes me laugh while feeling understood. Its a charming reminder that feeling overwhelmed is normal, and their self-deprecating wit is refreshing.
Ich musste beim Lesen echt schmunzeln Ich kenn dieses „Mittagsschlaf-Dilemma“ nur zu gut.
Und ja, Kaffee macht bei mir am Nachmittag auch nur Herzrasen, bringt aber nix. Irgendwie wirkt Cola da komischerweise besser – warum auch immer
Danke für den Text, hat sich super angenehm gelesen und hat meinen Mittag ein bisschen aufgeheitert.
LG