Nach dem Urlaub ist nach dem Urlaub

Zwei Wochen Urlaub sind ja, wenn man bis vor nicht allzu langer Zeit für eine sehr lange Zeit immer sechs Wochen Urlaub hatte, nicht besonders lang. Da macht der eine Montag, an dem ich noch gearbeitet habe (weil sich das Treffen der Trauergruppe am Abend nicht verschieben ließ) und der den Urlaub offiziell auf 13 Tage verkürzt hat, gar nicht so viel aus. 13 oder (einschließlich dreier Wochenenden) 16 Tage Urlaub sind einfach nicht besonders lang.

Gut an nur zwei Wochen Urlaub im Sommer ist natürlich, dass ich schon im Frühjahr zwei Wochen Urlaub hatte und im Herbst/Winter noch einmal zwei Wochen Urlaub haben werde. Das mildert die Traurigkeit am Ende der einzelnen Urlaube wirklich ab – ich erinnere mich noch gut an das bodenlose Gefühl der Verzweiflung nach sechseinhalb Wochen Theater-Sommerpause und in der Gewissheit, dass es bis zum nächsten Urlaub elf Monate dauert. Grauenhaft.

Ein paar Sachen habe ich in der ersten Urlaubswoche geschafft und erledigt. Das gibt natürlich immer ein gutes Gefühl. Ab dem zweiten Wochenende waren dann der große freundliche Mann und der kleine freundliche Hund bei uns in Hamburg und wir haben so richtig schön rumgegammelt, Serien geguckt, viel gegessen und so lange wie möglich geschlafen. Herrlich.

Frl. Leonie Mau ist offenbar zu dem Schluss gekommen, dass der kleine freundliche Hund keine unmittelbare Gefahr darstellt. Auch nicht, wenn er im Bett nur einen knappen Meter von ihr entfernt liegt und schläft. Im Grunde habe ich sogar den Eindruck, dass sie von Sean, dem Halbdackel, insgesamt weniger genervt ist als von ihrem ständigen Mitbewohner Frittbert Frittikowski. Der fand es natürlich prima, dass da so viele Menschen und Tiere in der Bude waren, mit denen er spielen und Quatsch machen konnte. Seine angeblichen zwölf Jahre sieht man ihm wahrlich nicht an und irgendeine Art von Immunschwäche durch FIV schon mal erst recht nicht.

Eine spannende neue Serie zum Streamen zu finden, die der große freundliche Mann und ich beide gut finden, ist manchmal gar nicht so einfach. Deswegen gönnen wir uns im Urlaub gerne mal den einen oder anderen Zusatzkanal oder einen weiteren Streaming-Dienst. So auch in diesem Urlaub. Nachdem wir die erste Staffel von „Dept Q“ bei Netflix in Windeseile durchgebinged hatten, las ich irgendwo von einer – vor allem hinsichtlich des grantigen Ermittlers als Hauptcharakter – vergleichbaren Serie namens „Slow Horses“. Mit Gary Oldman, was ja durchaus vielversprechend klang. Aber auf Apple TV+, was wir normalerweise nicht haben. Na gut, sagten wir uns, für einen oder maximal zwei Monate und vielleicht gibt es da ja auch noch mehr, was sich lohnt.

So kam ich zu meiner aktuellen Lieblingsserie: Ted Lasso. Kennen Sie? Dann muss ich Ihnen nichts erzählen. Kennen Sie nicht? Dann lassen Sie mich nur so viel sagen: Ich habe die drei vorhandenen Staffeln jetzt gerade zum zweiten Mal gesehen und überlege, das Abo um einen weiteren Monat zu verlängern, um noch einen dritten Durchgang starten zu können. So viel Spaß und gute Gefühle wie Ted Lasso hat mir schon länger keine Serie mehr gemacht. Falls Sie sich nicht für Fußball interessieren: Macht nix. Die Serie spielt zwar im Fußball-Milieu, meint aber das Leben. Und das auf eine unglaublich witzige und herzenskluge Weise. Zwölf von zehn Sternen, gerne jederzeit wieder.

Mein Knie ist übrigens noch immer ein bisschen dick, aber wenigstens nicht mehr blau. Aber niemand soll sagen, ich würde bei meinen Stürzen nicht alles rausholen, was geht.

Im September und Oktober werde ich viel zu tun haben, Trauergruppen in beiden Hospizen, Veranstaltungen, die Hamburger Hospizwoche, Fortbildungen und anderes mehr. Was vermutlich dazu führen wird, dass ich zwischendurch gar nicht mehr so viel „normal“ arbeiten muss. Mal sehen. Zum Glück freue ich mich auf die meisten Sachen, auch wenn es viele Events in kurzer Zeit sind.

Die Katzen übernehmen dafür den Haushalt. Haben sie gesagt. Ich hoffe, dass sie unter „Übernehmen“ so was wie Kochen, Putzen und Einkaufen verstehen, bin aber nicht ganz sicher. Na ja. Wir werden sehen und darüber berichten!

1 Kommentar

  1. Einen milden Start nach dem Urlaub, weiterhin gute Besserung und herzliche Grüsse, Martina
    Ich bin immer wieder erstaunt über das Zusammensein von Hund und Katz und freue mich sehr über diese Bilder!

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