Schon so gut wie fast erholt und ausgeschlafen

Eine Woche Urlaub liegt hinter mir, eine Woche Urlaub (plus Bonus-Pfingstmontag) liegt vor mir. Ich fühle mich schon ganz gut erholt und stelle, wie eigentlich immer in dieser Situation, mit sanfter Überraschung fest, dass ich von Tag zu Tag mehr schlafen könnte. Klar, ich gehe auch später ins Bett, wenn ich weiß, dass am nächsten Morgen kein Wecker klingelt, aber ich penne auch jeden Morgen länger, wenn man mich lässt. Und man lässt mich. Heute sind der große freundliche Mann und der kleine freundliche Mann aus Rücksicht und wahrscheinlich auch Verzweiflung in den Park gegangen, weil es später und später wurde und ich mich weiterhin nicht rührte. Und obwohl ich mich insgesamt ausgeschlafen fühle, hätte ich mich um kurz vor elf auch noch einmal umdrehen und weiterschlafen können. Bin dann aber doch aufgestanden und habe mich unter die Dusche geschleppt.

Der große freundliche Mann und der kleine freundliche Hund sind schon die ganze Woche da, das ist schön. Lange und gründlich frühstücken, lesend und serienglotzend auf dem Sofa rumlungern und abends leckeres Essen bestellen, das macht zu zweit wesentlich mehr Spaß als alleine.

Fritthelm Frinsterdorf findet die derzeitige Lage auch prima. Er ist ja ohnehin ein Lebenskünstler und genießt jede Sekunde seines gemütlichen Drinnenkaterdaseins, aber wenn sein Kumpel Sean und der große freundliche Mann da sind, fühlt er sich einfach durchgehend bestens unterhalten. Und läuft auch selbst zu großer Form auf. Ich glaube, er ist der erste Kater, den ich kennenlerne, der trotz fortgeschrittenen Alters hingebungsvoll und ausführlich seinen eigenen Schwanz jagt und dabei durch die halbe Wohnung rollt wie ein Duracell-Häschen. Sean hält sich in diesen Momenten immer sehr zurück und achtet darauf, Fritte nicht zu nahe zu kommen. Nicht dass er Angst hätte, natürlich nicht – so sagt er – aber er möchte sich eben nicht mit Wasauchimmer anstecken oder so.

Selbst Fräulein Leonie Mau genießt den Urlaub und sie scheint sich nach und nach an die Anwesenheit des kleinen freundlichen Hundes zu gewöhnen. Dieser ignoriert Leo und ihre scheelen Blicke konsequent, achtet aber natürlich auch darauf, ihr nicht seine Rückseite zuzuwenden.

Heute Morgen wurde ich um viertel vor sechs dadurch geweckt, dass Fritte auf mir herumkletterte, um meinen Fütterungstrieb auszulösen. Zu meiner Überraschung waren auch Leo und Sean bei mir im Bett, auf jeweils einer Seite meines Kopfes. Sie ignorierten sich gegenseitig und sahen hungrig aus. Sehr hungrig, die Viertelstunde bis zum Erwachen des großen freundlichen Mannes und dem Servieren des Frühstücks hätte fast zu lange gedauert.

In der kommenden Woche muss ich ein paar Dinge erledigen. Zum Beispiel eine neue Brille besorgen, die, die ich zurzeit trage, ist schon sechs Jahre alt und ziemlich zerkratzt und verschmiert (auf eine Weise, die sich nicht durch gründliches Putzen verbessern lässt). Außerdem gefällt sie mir nun schon fast seit sechs Jahren nicht besonders. Habe also vorhin online einen Termin für einen Sehtest und eine Neu-Brillen-Beratung bei dem großen Anbieter mit F vorne und N hinten gemacht. Lustigerweise konnte ich da schon einen ersten Seh-Check direkt zu Hause mit Hilfe des Smartphones durchführen. Der große freundliche Mann hielt also mein Telefon auf Gesichtshöhe, während ich mit einem Stuhl durchs Wohnzimmer rutschte, um den richtigen Abstand einzurichten. Nachdem das gelungen war, zeigte mir das Telefon die beliebten schwarzen Kreise mit Aussparung auf einer Seite an und ich musste ihm Links, Rechts, Oben oder Unten zurufen. Das hat ganz gut geklappt und zum Schluss behauptete das Telefon, dass meine Sehkraft sich seit dem letzten Sehtest nicht verschlechtert habe. Das entspricht zwar nicht meiner Wahrnehmung, aber okay, interessant. Den Rest klären wir dann am Mittwoch in der Filiale.

Neue Kompressionsstrümpfe habe ich auch, diesmal lange, die fast bis zum Schritt reichen. Diese wurden notwendig, weil meine ersten Strümpfe, die bis unters Knie gingen, dazu geführt haben, dass sich Flüssigkeit im Knie ansammelt. Das ist schmerzhaft und nicht zielführend. Die langen Strümpfe sind da effektiver und kniefreundlicher, aber auch erheblich schwerer anzuziehen und zu befestigen. Ohne Strumpfkleber wäre ich verloren. Und außerdem fühlt es sich jetzt natürlich an, als hätte ich beide Beine in Gips. Ich hoffe, dieses Gefühl lässt bald nach, sehr bald, wenn möglich. Im Moment trage ich sie – Urlaub macht es möglich – nur zu Hause und nur so lange, wie es einigermaßen gut und schmerzfrei geht.

Gestern habe ich Zitronenkuchen gebacken. In der Heißluftfritteuse, nicht in meinem alten Gasofen, in dem sich die Temperatur nicht regeln lässt. Tatsächlich schmeckt so ein Zitronenkuchen ohne angebrannte Stellen ziemlich gut. Und es ist noch was übrig für heute und vielleicht auch morgen!

Im Augenblick schlafen hier alle außer mir. Der große freundliche Mann und der kleine freundliche Hund in meinem Bett, Frl. Leo in ihrem Strandkorb auf der Fensterbank und Fritte auf dem Hundekissen im Wohnzimmer. Vielleicht sollte ich mich einfach dazulegen und noch ein winziges Schläfchen machen? Das kann doch sicher nicht schaden, oder? ODER?

 

 

 

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