Zurück aus der Sommerpause.

Sind wirklich schon wieder sechs Wochen vorbei? Der Urlaub und der Sommer haben doch gerade erst so richtig angefangen?

Ein eigenartiger Sommer war das. So wenig draußen war ich noch nie, glaube ich. Aber hier in der Hamburger Innenstadt macht es einfach keinen Spaß, es sind viel zu viele Menschen unterwegs. Um Abstand zu halten, muss man Slalom laufen, und bis ich dann irgendwo angekommen bin, wo weniger Menschen unterwegs sind, habe ich meistens keine Lust und keine Energie mehr.

In Bremen geht es besser, aber so richtig viele Outdoor-Unternehmungen haben wir da auch nicht durchgeführt. Mein Freund hatte ja nicht sechs, sondern nur drei Wochen Urlaub – wenn man da all die Tage abzieht, an denen einer von uns keine Lust, Rückenschmerzen oder keine Regenklamotten dabei hatte, bleiben gar nicht so viele Ausflüge übrig.

Dabei macht es mir inzwischen unter guten Bedingungen richtig Spaß, mit Klappi dem E-Bike unterwegs zu sein. Neulich war mal schönes Wetter und, weil es ein Werktag vor, nicht viel los in den Wümme-Wiesen. Da sind wir doch tatsächlich eine Uferböschung runter gekrabbelt und im Fluss rumgestapft. Das war herrlich und ich hatte nur ein bisschen Angst, dass ich nicht auf dem selben Weg wieder aus dem Fluss rauskomme… Mit ein bisschen Unterstützung durch meinen Freund hat es aber hervorragend geklappt.

Wenn wir zusammen in Hamburg waren, hatten wir natürlich Termine und Erledigungen. Am Wichtigsten war selbstverständlich der Besuch beim Tierarzt mit Frl. Leonie Mau und Frl. Lotte Miez. Mein Freund war so nett und fuhr uns hin, musste dann aber vor der Praxis auf der Bank sitzen und auf uns warten, denn natürlich ist die Anzahl der gleichzeitig in der Praxis zulässigen Personen auf ein Minimum beschränkt.

Die Fräuleins waren sehr tapfer, ließen sich untersuchen, impfen, chippen, rasieren und Blut abzapfen. Dann reichte es ihnen allerdings und sie wollten nach Hause. Deswegen haben wir auf das Fettabsaugen und das Lackieren der Nägel verzichtet.

Überraschenderweise ergab das Wiegen von Lotti, dass sie gar nicht sieben Kilo wiegt (wie von mir befürchtet), sondern nur gut sechs. Was immer noch zu viel ist; Leonie wiegt vier und das wäre für Lotti auch völlig ausreichend. Wir bleiben also auf Diät, Lotti und ich… bei uns beiden geht es nicht ganz so schnell wie gewünscht, aber es geht.

Die Blutuntersuchung ergab zur allgemeinen Freude aller Beteiligten keine Unregelmäßigkeiten. Ich hatte das auch nicht anders erwartet, war aber doch sehr erleichtert, als die Tierärztin meines Vertrauens sich mit dieser guten Nachricht meldete.

Genauso war es bei meinem Mammographie-Screening – schon nach drei Tagen kam der erlösende Brief und ich konnte aufatmen. Nicht, dass ich irgendwas bei mir festgestellt hätte, was Anlass zur Besorgnis geben würde, aber man weiß ja nie. Und meine Mutter hatte Brustkrebs, mit 62 Jahren, insofern darf ich mich wohl als vorbelastet betrachten. Aber noch scheint alles gut zu sein.

Ob es eher gut oder eher nicht so gut ist, dass ich im Urlaub zu viel Zeit hatte, über meinen Job, meine Zukunft und meine Lebensplanung nachzudenken, wird sich noch zeigen. Jedenfalls reifte in mir die Erkenntnis, dass ich schon viel zu lange notwendige Veränderungen vor mir hergeschoben habe – immer aus guten Gründen, versteht sich. Und nun scheint der Moment gekommen zu sein, in dem ich mir ein Herz fassen und ins kalte Wasser springen muss. Es bleibt also spannend, jedenfalls für mich.

Spannend finde ich auch, dass ich im Urlaub – trotz oder wegen der selbst verordneten Blogpause – das Bedürfnis zum Schreiben hatte und diesem auch nachgegeben habe.

Jawohl, es wird ein Buch. Ein richtiges, so mit Seiten, wahlweise natürlich als E-Book. Heutzutage kann einen ja niemand davon abhalten, seine Texte zu veröffentlichen – und bei Twitter hat ja eigentlich sowieso fast jede*r schon mindestens ein Buch geschrieben.

Es wird Sie eventuell nicht überraschen, dass mein Buch von Olga und Ida handelt. Schon erstaunlich, wie oft ich mir diese Geschichte noch von der Seele schreiben muss… aber vielleicht ist es mit dieser Version der Geschichte dann auch gut und ich kann mich neuen Themen zuwenden. Vielleicht.

Für dieses Buch brauche ich übrigens demnächst Testleser. Falls Sie

  1. Lust haben, eine Geschichte zu lesen, die mit sterbenden Katzen beginnt und im weiteren Verlauf aus dem Leben einer Frau erzählt, die dauernd heult und mit Plüschkatern spricht, UND
  2. mir dann hinterher auch Ihre ehrliche Meinung dazu zu sagen,

dann winken Sie doch mal kurz!

Horten Sie auch schon wieder Katzenfutter und Klopapier für den nächsten Lockdown? Mich gruselt es schon wieder jeden Tag, wenn ich die aktuellen Corona-Fallzahlen lese. Wie soll das alles weitergehen, wenn der Sommer vorbei ist und das Leben wieder in geschlossenen Räumen stattfinden muss? Ich mag mir das gar nicht vorstellen.


Noch ist ja zum Glück Sommer. Es ist Sonntag, ich fahre nach Bremen und hoffe auf Wasser, in das ich meine Füße halten kann. Und wenn ich am Abend nach Hause komme, dann warten Frl. Lotte Miez und Frl. Leonie Mau. Hungrig, flauschig und großartig. Für heute reicht das eigentlich völlig aus.

26 Kommentare

  1. Auch ich melde mich gerne als Testleserin. War jahrelang Redaktionssekretärin bei einer österreichischen Tageszeitung und lebe mit Katzen, fühle mich also berufen!

  2. Liebe Bettina, falls noch eine Testleserin gesucht wird [hier aufgeregt wedelnde hoch erhobene Hand einfügen], ich wäre hoch erfreut und stünde bereit.
    Viele Grüße Norma

  3. Ich kann nicht winken, da ich keinen E_Reader habe und auch nicht möchte, aber – ich würde die papierene Ausgabe sofort kaufen!
    Der Schreibstil der Autorin (also der zweibeinigen hier) ist so toll zu lesen, berührt, ist spannend, mit Herz und bekannt…
    Für die Gedankenergebnisse/-umsetzung wünsche ich Mut! Und Glück!
    Herzliche Grüße,
    Martina

  4. Hier winkt auch schon ganz aufgeregt jemand mit zwei pelzigen Engeln an der Seite. Meine Lotte war Zeit ihres Lebens nie ganz gesund, dafür aber die felide Liebe meines Lebens. Der Kater, ihr “Bruder”, wurde 8 Jahre lang von ihr regelrecht gemobbt und atmete sichtbar auf als sie nicht mehr da war. Er ist seit einiger Zeit, zu ihrer großen Begeisterung, wieder mit ihr vereint.

    Liebe Grüße

  5. Hallo,
    schön das du wieder in die Tasten haust und aus deinem Leben berichtest.
    Ich bin ein ganz normaler Mensch, denke ich ; ), mit Humor, Witz, Katzen und Hund, und liebe deine Art zu schreiben, wäre auch gerne Testleserin.
    Liebe Grüße

  6. Hallo Bettina,
    Ich melde mich auch sehr gerne als Probeleserin und Feedbackgeberin. Über meinen Mann bin ich auf Dich (Blog/ Twitter) aufmerksam geworden. Meine beiden Flauschedamen sind jetzt 16 Jahre alt- und auch so lange bei mir- und ich will mir gerade gar nicht vorstellen, wie es wird, wenn sie weg sind. Zora hätten wir dieses Jahr im Februar fast verloren, ich glaube um die Zeit, als Dich Deine zwei verlassen mussten. Wir haben damals viel an Dich gedacht ( und mit Dir gelitten) und uns auch sehr gefreut, als wieder flauschige Damen bei Dir eingezogen sind.
    Liebe Grüße
    Diana

  7. wenn noch eine testleserin gesucht wird: hier winken 2 hände und 12 pfoten, 8 aus dem hier und jetzt, 4 von der wolke. schließlich werde ich fürs klugscheißen und lektorieren bezahlt, ganz offiziell und vom staat.
    und: wundervoll, dass du wieder schreibst. wenn dir mal langweilig ist, bist du im weiberhaushalt mit den #bonnielassies herzlich willkommen.

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