Die Fritte und das Fräulein

So langsam wird es mit der Fritte und dem Fräulein. In den letzten Tagen häuften sich die Begegnungen, bei denen beide Katzen entspannt und friedfertig blieben, einander kurz beschnupperten oder einfach in einem gewissen Abstand voneinander saßen und glotzten, ohne anschließend aufeinander loszugehen.

Viele Leckerlis wurden verzehrt, während beide Katzen links und rechts von mir auf der Bettkante saßen und ich beruhigend auf sie einredete, immer darauf achtend, bloß keine hastigen Bewegungen zu machen und keiner Katze mehr Leckerlis zu geben als der anderen.

Noch immer teile ich die Wohnung unter den Katzen auf und schließe die Türen, wenn ich die Wohnung verlasse. Wann ich es wagen werde, die Türen offen zu lassen, während ich stundenlang außer Haus bin, kann ich noch nicht sagen.

Nachts machen wir aber deutliche Fortschritte. In der Nacht von Freitag auf Samstag haben wir zu dritt mehrere Stunden friedlich im Bett gelegen und gepennt, ohne dass es Unstimmigkeiten gegeben hätte.

Essen tun die Fritte und das Fräulein weiterhin in getrennten Zimmern – und ich überlege, ob ich eine andere Möglichkeit als das Badezimmer habe, mich zum Essen auch noch zu separieren. Essen mit der Fritte im selben Raum ist sehr mühsam; er grabbelt ständig auf meinem Teller rum und lässt sich auch nicht verscheuchen. Und ich kann dann vor Lachen nicht mehr essen.

Leo ist sehr viel cooler geworden, sie läuft nicht mehr weg, egal wie schnell Fritz auf sie zustürmt. Allein das bremst ihn dann oft so aus, dass sie nicht einmal mehr fauchen muss. Oder nur ganz kurz. Und er stürmt auch schon viel seltener.

Ich bin sehr froh, dass die Lage sich allmählich entspannt. Während ich diesen Text schreibe, halten sich beide Katzen im Schlafzimmer auf – und ich kann sie lassen, muss nicht ständig kontrollieren, was sie da machen. Wahrscheinlich glotzen sie sich wieder gegenseitig an, das scheint ja viel Spaß zu machen.

Nun ist die Fritte schon drei Wochen hier. Das Fräulein sieht nicht mehr ganz so empört aus wie noch vor einigen Tagen. Vielleicht findet sie es ja doch ganz schön, wieder kätzische Gesellschaft zu haben. Wenigstens hoffe ich das.

1 Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.