Wer stinkt? Ich stinke? Du stinkst!

Sie wissen, dass es in Ihrer Wohnung eigenartig müffelt (also mehr als sonst), wenn Sie nach Hause kommen und die Katzen mit Räucherstäbchen in der einen und einem Spitzentaschentuch in der anderen Pfote vorfinden. Wenn Katze 2 sich mit dramatischer Geste (nach dem Essen) aufs Sofa wirft und was von Migräne murmelt und Katze 1 (ebenfalls nach dem Essen) versucht, mit der Kralle in Luftloch in eine Fensterscheibe zu schneiden.

Und natürlich, wenn Sie nach Hause kommen und selbst feststellen, dass es in Ihrer Wohnung eigenartig müffelt (mehr als sonst). Und zwar ausgehend von Punkten in der Wohnung, die eigentlich keine Veranlassung zum Stinken haben. Ich meine, in der Nähe des Katzenklos, des Badmülleimers, der feuchten Stelle an der Wand hinter dem Kleiderschrank oder meines Flurteppichs würde ich mich ja nicht wundern. Aber warum riecht es im Wohnzimmer in der Nähe einer Kommode, die nur CDs enthält, und im Flur, obwohl der auch als Katzenkotzteppich bekannte dunkelgrüne Läufer draußen auf dem Balkon hängt?

Natürlich habe ich die Katzen schon gefragt, ob sie vielleicht Essensreste oder Hasenködel irgendwo verbuddelt haben. Sie verneinen dies aber hartnäckig (und beschweren sich über den muffigen Geruch). Natürlich bin ich schon mit dem Staubsauger, dem Staubtuch und dem Besen durch die ganze Wohnung gegangen, habe fast alle Textilien gewaschen und sämtliche Papierkörbe ausgeleert.

Was bei uns in dieser Jahreszeit und bei Temperaturen unter Null schwierig ist, ist das Lüften. Wenn Katze 2 etwas noch mehr hasst und noch weniger verträgt als Gerüche, dann ist es Kälte. Sobald ich ein Fenster auch nur auf Kipp öffne, rast sie niesend und hustend in ihr Körbchen an der Heizung und fängt an, sich aus ausgekämmten Katzenhaaren einen Kapuzenpulli zu stricken.

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„Haben Sie meine Mütze gesehen? Nein? Und was verstecken Sie da hinter Ihrem Rücken?“

Katze 1 ist nicht ganz so empfindlich, aber auch kein Fan von Stoßlüften und ähnlich drastischen Maßnahmen. Sie wurde gelegentlich schon dabei beobachtet, wie sie nachts die Regenrinne runterkletterte, auf der Straße unbegleitete Dackel entführte, diese die Regenrinne raufschleppte und ihnen dann die Beine abhackte, um sie als Zugluftstopper einzusetzen.

Mich stört die Kälte auch, drinnen ebenso wie draußen. Aber der Geruch stört mich mittlerweile mindestens ebenso. Sehr lästig. Aber ausführliches Lüften ist natürlich keine Option, schon gar nicht abends, wenn die Sonne nicht scheint. Und tagsüber bin ich zurzeit einfach nie zu Hause.

Vor ein paar Tagen habe ich – im Supermarkt, weil ich für nichts anderes Zeit hatte – so ein Lufterfrischungsdingsi mit Öl, Flasche und Zedernholzstäbchen gekauft. Von Frosch, Geschmacksrichtung: Zitronengras. Das riecht ziemlich genauso wie mein Frosch-Haushaltsreiniger und wurde nach wenigen Stunden ins Badezimmer verbannt. Dort duftet es jetzt sehr sauber, ganz ohne dass ich geputzt hätte!

Seit gestern ist in der restlichen Wohnung nun ein anderes Zeug mit Vanilleduft im Einsatz, das zwar auch recht unnatürlich, aber immerhin weniger penetrant duftet. Es ist allerdings noch nicht abschließend geklärt, ob es die Kraft hat, den Muffelgeruch zu überdecken.

Im Internet finden sich übrigens viele Tipps zum Thema. Wenn ich alles richtig verstanden habe, dann sollte ich Teller mit Natron, Essig und Kaffeepulver aufstellen, nicht unbedingt gemeinsam auf einem Teller allerdings. Und den Müll runterbringen. Da leider die Treppe im Hinterhof, die zu unseren Müllcontainern führt, morgens immer vereist ist, stellt auch das ein Problem dar. Nun ja. Hoffentlich kommt das Frühjahr bald. Dann kann man ja auch wieder lüften, ohne direkt zu erfrieren, und ich habe Hoffnung, dass das Problem sich dann von alleine erledigt. Die Katzen hoffen das auch – und schwenken weiterhin Räucherstäbchen und Spitzentaschentücher. Hüstelnd.

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„Bitte erfinden Sie doch für uns Lufterfrischer mit der Duftnote ‚Hackbällchen‘! Wir zahlen gut, sehr gut.“

1 Kommentar

  1. Die Lüftung bei diesen Temperaturen ist schon Überwindung, muß aber sein, sag ich mir. Unsere Tierchen haben immerhin Haare am ganzen Körper gegen die Kälte.
    Ich verneble fast täglich ätherische Öle im Ess-/Wohnbereich. Die riechen richtig gut und natürlich. Außerdem haben sie auch noch Wirkung auf Körper und Seele, je nach Öl.
    Duftnote Hackbällchen ist jedoch nicht dabei, wir sind rein pflanzlich 😉

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