Faulste Urlaubswoche ever.

Was für eine wunderbare, erholsame Urlaubswoche. Dadurch, dass diese Woche völlig überraschend kam (ja, ich hatte sie eingereicht und auch mit Fragezeichen in meinen Kalender geschrieben, aber aufgrund der Tatsache, dass mein Chef keine Zeit hatte, sie auch zu genehmigen, im Prinzip wieder völlig vergessen), hatte ich genau nichts geplant, keine Friseur- oder Arzttermine, keinen Klempner zur Gasthermenwartung und keine sonstigen Verabredungen. Und dadurch, dass ich das erst am Freitagmittag, also wenige Stunden vor Urlaubsbeginn, gemerkt habe, blieb das auch so.

Der große freundliche Mann fand das gut, er reiste am Sonntag an. Eigentlich nur mit Hand- bzw. Übernachtungsgepäck, aber er blieb dann doch die ganze Woche, weil es so schön ruhig und gemütlich war.

Selbst die Fritte hat sich zusammengerissen und nur etwa dreißigtausendmal täglich mit Karacho seine Angel vom Regal gezogen und uns zum Spielen aufgefordert (oder, wenn wir zum Beispiel gerade schliefen, selbst mit sich und der Angel gespielt). Lautstark, versteht sich.

Leo und die Fritte haben die Woche ansonsten sehr gut genutzt. Da ich ja ständig zu Hause war, musste ich die Türen nur selten und kurz schließen, nämlich zu den Fütterungszeiten. Ansonsten standen alle Türen offen und die Katzen konnten sich wahlweise aus dem Weg gehen oder sich in kurzem Abstand voneinander hinhocken und um die Wette starren. Gestritten haben sie dabei schon noch ab und zu, aber nicht mehr sehr ernsthaft – ich glaube, ich musste nicht einmal dazwischengehen und sie voneinander trennen.

Manchmal sitzen die beiden auch, natürlich rein zufällig, gemeinsam auf dem Sofa oder dem Bett und der Fensterbank. Oder sogar auf meinem Schoß. Ist ja auch unübersichtlich dort und man sieht nicht sofort, ob vielleicht schon eine andere Katze Platz genommen hat.

Mittlerweile bin ich zuversichtlich, dass nichts Schlimmes passieren wird, wenn ich am Montag wieder arbeiten gehe und die Türen offen lasse. Außer dass ich am Montag wieder arbeiten gehe, natürlich.

Der große freundliche Mann und ich haben uns ansonsten echt ganz gut erholt in dieser Woche. Der große freundliche Mann war zwischendurch immer mal wieder zum Laufen im Park oder zum Spazieren oder Einkaufen in der Stadt. Ich aber nicht, ich war komplett faul. Und ich habe überhaupt keine Schwierigkeiten damit, die Wohnung nicht zu verlassen, auch tagelang. Allein schon die Freude darüber, keine Schuhe anziehen zu müssen, ist Grund genug. Und solange ich genügend Essen, Lesestoff und WLAN habe, finde ich den Kontakt mit der Außenwelt gar nicht so dringend.

Gegessen haben wir wirklich viel in dieser Woche. Immer frische Brötchen zum Frühstück und verschiedene Lieferdienste zum Abendessen. Großartig. Kochen macht mir ja immer weniger Spaß, obwohl ich das früher ganz gut konnte und auch gerne gemacht habe. Aber die Zeiten sind wohl vorbei – und wen stört’s? Eben.

Fräulein Leonie Mau hat – obwohl ich Jehans angereichertes Trockenfutter und ihr eigenes Diättrockenfutter immer gewissenhaft mische – auch ein bisschen zugelegt in den letzten Wochen. Kummerspeck, sagt sie, und wer braucht schon eine Bikinifigur, wenn er sowieso nur im Strandkorb auf der Schlafzimmerfensterbank rumlungert. Dabei kann sie den Schlafanzug auch anbehalten, sagt sie. Und ich soll ihr bitte noch ein Paket von Jehans angereichertem Trockenfutter bestellen.

Fritzekatz frisst ohnehin alles, auch Menschenessen, auch veganes. Es ist eine gewisse Umstellung, nichts in der Küche stehenzulassen und das Geschirr immer sofort abzuspülen oder zumindest mit Wasser volllaufen zu lassen, aber es ist machbar. Fritzekatz ist jetzt seit fünf Wochen bei uns und fühlt sich ganz wie zu Hause. Er hat keine Hemmungen, überhaupt keine. Zum Glück ist er ziemlich niedlich dabei.

Also, ein sehr erholsamer Urlaub, so ein ungeplanter Überraschungsurlaub. Vielleicht sollte ich das in Zukunft immer so machen. Ich glaube, in wenigen Wochen bietet sich schon die nächste Gelegenheit, aber PSSSSST, es soll ja eine Überraschung sein.

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