Gespräch im Morgengrauen.

„Du, Leonie…?“

„Ja, Lotti, was gibt es?“

„Glaubst du, die dicke Frau bleibt heute wieder den ganzen Tag lang zu Hause?“

„Ich glaube schon, Lotti. Wieso?“

„Nur so, Leonie.“

„Okay.“

„Du, Leonie…?“

„Ja, Lotti, was denn…?“

„Glaubst du, die dicke Frau serviert uns dann wieder ein zweites Frühstück und trotzdem ein frühes Mittagessen?“

„Das will ich doch sehr hoffen, Lotti.“

„Ja, ich auch.“

Etwa zweiundzwanzig Sekunden lang sagt niemand was.

„Du, Leonie…?“

„Ja, Lotti?“

„Wenn die dicke Frau nie mehr arbeiten geht, kann sie sich dann unser zweites Frühstück und unser frühes Mittagessen trotzdem noch leisten?“

„Das will ich doch sehr hoffen, Lotti.“

„Du weißt es aber nicht genau, Leonie?“

„Nicht genauer als du, Lotti. Aber ich weiß, dass die dicke Frau uns niemals hungern lassen würde. Da würde sie eher auf ihr eigenes zweites Frühstück verzichten.“

„Das stimmt, Leonie. Das würde ihr sicher nicht schaden, denn sie ist schließlich ein bisschen dick.“

„Ja, Lotti… Wobei…“

„Was denn, Leonie?“

„Weißt du, wer noch ein bisschen dick ist, Lotti?“

„Wer denn, Leonie?“

„Du, Lotti.“

„Was? Ich? Ich bin nicht dick, ich bin nur flauschig.“

„Natürlich, Lotti. Aber du würdest auch nicht verhungern, wenn du mal auf dein zweites Frühstück verzichten müsstest.“

„Das kann man nie wissen, Leonie. Schließlich bin ich eine Katze und Katzen verhungern ganz leicht. Auch wenn man es vielleicht nicht sieht, weil sie so flauschig sind wie ich zum Beispiel.“

„Ist klar, Lotti.“

„Aber es hat ja wohl auch niemand gesagt, dass ich auf mein zweites Frühstück verzichten soll. Oder?“

„Natürlich nicht, Lotti.“

„Sag mir die Wahrheit, Leonie.“

„Niemand hat gesagt, dass du auf dein zweites Frühstück verzichten sollst, Lotti.“

„Oder auf das frühe Mittagessen.“

„Oder auf das frühe Mittagessen.“

„Puh. Aber auch nicht auf den Nachmittagssnack.“

„Auf gar keinen Fall, Lotti. Da gibt es ja immer Katzenmilch, das muss sein.“

„Und auch nicht auf unser Abendessen. Das wäre ganz schrecklich, denn dann müssten wir hungrig und mit knurrendem Magen ins Bett, Leonie.“

„Das stimmt, Lotti. Das geht auf gar keinen Fall. Und es ist ja auch so gemütlich, abends zusammen mit der dicken Frau zu essen. Sie isst ja gar kein Mittagessen und keine Katzenmilch, sondern nur das zweite Frühstück, ohne vorher ein erstes Frühstück gegessen zu haben, und dann das Abendessen.“

„Vielleicht ist die dicke Frau, wenn sie gar nicht so viel isst, gar nicht dick, sondern auch nur flauschig?“

„Das könnte schon sein, Lotti.“

„Wie finden wir das raus, Leonie?“

„Wir tasten sie ab, Lotti.“

„Jetzt gleich, während sie noch schläft?“

„Genau, Lotti. Falls wir sie dabei versehentlich wecken, kann sie uns gleich das zweite Frühstück servieren.“

„Versehentlich, hihi.“

„Hihi.“

„Auf geht’s, Leonie?“

„Auf geht’s, Lotti! ATTACKE!“

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